Sonstiges zur Weltreise 2018 bis 2020

Anzahl der Platten auf unser Reise von 2018 bis 2020:

 

Ilka insgesamt : 8 Platten am Vorderrad und 15 Platten am Hinterrad 

Nadine insgesamt:  2 Platten am Vorderrad und 17 Platten am Hinterrad 

Pleiten, Pech, Pannen und Reparaturen...

Mal was anderes...

Geschichten von Begegnungen, Fundstücken und Geschenken

Auf unserer Reise haben wir immer wieder verrückte und einmalige Begegnungen mit Menschen aller Art. Wir erleben kuriose und witzige Situationen, finden spannende und lustige Dinge am Straßenrand, werden das ein oder andere Mal von wildfremden Leuten unverhofft beschenkt und manchmal sogar eingeladenen. 

Es gibt kaum einen Tag auf dem Rad, an dem uns nicht etwas überraschendes widerfährt.

Fundstücke:

Noch zu den Zeiten, als wir mit unserem italienischen Freund Fabio durch Alaska radelten und uns nicht weit von der Grenze zu Kanada befanden, da entdeckten wir im Straßengraben Beispielsweise eine große, volle Tasche, in der sich Klamotten und jede Menge Bier befanden. Scheinbar war diese von einem Motorrad gefallen. Wir hielten daraufhin auf dem Highway ein Fahrzeug an und baten den Fahrer, die Tasche an der Grenze für uns abzugeben. Wie wir am nächsten Tag vom Grenzer erfuhren, war diese dort auch gut angekommen.

 

In Kanada entdeckten wir dann auf dem Seitenstreifen einen großen Pappkarton, in dem sich 2 Kilogramm frischer, saftiger Blattspinat befanden. Auch dieser muss von einem LKW gefallen sein. An den darauffolgenden drei Tagen gab es dann jedenfalls allabendlich Pasta mit leckeren Spinat.

 

In Südpatagonien entdeckten wir neben der Piste, ganz in der Nähe der Grenze zu Chile eine Geldbörse, in der sich Kreditkarten, Ausweise und auch Bargeld befanden. Wir hielten eine Straßenpatrouille an und baten den Fahrer auch in diesem Fall, dass Portemonnaie für uns an der Grenze abzugeben.

 

Auf einem Highway in Mexiko haben wir uns mal wieder schön amüsiert, als wir am Straßenrand einen nagelneuen und noch gut verpackten Dildo fanden. 

Und falls ihr euch jetzt diese Frage stellt... 

Nein, er wanderte nicht in unsere Taschen!!!... :)

 

In Patagonien fanden wir des Weiteren neben der Piste eine funktionstüchtige GoPro-Kamera samt Befestigungsvorrichtung für einen Helm. Der Motorradfahrer der sie verloren haben muss, war sicherlich am Boden zerstört...

Wir konnten die Kamera ja nun leider nicht an den unbekannten Besitzer zurückgegeben und nahmen sie deshalb für uns mit.

 

Auf der Carretera Austral in Chile, fanden wir schließlich auch noch ein intaktes Smartphone der Marke Samsung. Auch dieses wanderte erstmal in unsere Taschen. Wir haben es einige Tage später, in einem Hotel in der Stadt Coyhaique aufladen können. Die Funktionen des Handys waren glücklicherweise nicht gesperrt. Also schrieben wir per Whatsapp die Freundin des Smartphonebesitzers an. Wie sich dann herausstellte lebte dieser in Santiago de Chile und hatte zufälligerweise einen Freund in der Stadt Coyhaique, dem wir das Handy schließlich übergaben und der es dann dem überglücklichen Besitzer namens Sebastian nach Santiago brachte. 

Hier eine Auflistung der spektakulärsten Fundstücke:

Fundsachen: zwei volle Wasserflaschen in Patagonien (allerdings schon fast leer), , 2KG Spinat in Kanada und Bier am Straßenrand (Alaska)

Leckere Limonen-Kekse fanden wir am Straßenrand in Argentinien.

Fundstück in Australien: ein komplettes erste Hilfe Set

Fundstück in Australien: Ray Ban Sonnenbrille (inzwischen das Lieblingsstück von Nadine)
Fundstück in Australien: Bluetooth Musicbox
 
 
 

Begegnungen:

Story Nr.: 1 

 

Richard und Ursula

 

In einem kleinen Dorf namens Chochrane, dass sich sozusagen noch hinter Pusemuckel und am Ende der Welt, auf der Route der Carretera Austral in Chile befindet, legten wir aufgrund des Fahrradsturzes von Elli, eine mehrtägige Pause ein. Wir bezogen dazu eine gemütliche Cabaña mit Kamin und nutzten die Tage zum Entspannen. Als wir dann eines Nachmittags durch die Regale des kleinen Dorfkonsums streiften, um Lebensmittel zu kaufen, nahm ich neben mir ein sportliches, schlankes deutsches Pärchen, mittleren alters wahr. Ich stöberte daraufhin weiter und gedankenverloren durch die Gänge, bis ich wenige Minuten später, etwas verwundert wieder auf Elli traf. Denn die stand nun plaudernd und kichernd mit dem deutschen Pärchen am Weinregal und winkte mir dabei aufgeregt mit den Flossen entgegen. Wie sich dann herausstellte, hatte Elli zufälligerweise ihren ehemaligen Arbeitskollegen Richard und seine Frau Ursula getroffen. Die Beiden waren auch mir auf Anhieb sympathisch, denn genauso wie wir, waren sie für längere Zeit mit den Fahrrädern unterwegs, um Patagonien und Bolivien zu bereisen. Die Freude über diese kuriose Begegnung am Arsch der Welt war groß. Spontan luden wir Richard und Ursula für den Abend in unsere Cabaña ein. Am Ende verbrachten wir gleich zwei feucht fröhliche Abende mit den beiden, denn es gab viel zu erzählen...;)

Begegnung am Arsch der Welt... Feucht, fröhliche Abende mit Richard und Ursula in Chochrane (Chile)

Story Nr.2:

 

Martin

 

Schon in den USA recherchierten wir viel im Netz, um die für uns bestmögliche Radroute durch Mexiko zu finden. Wir stießen dabei auf eine tolle und interessante Internetseite eines Schweizers namens Martin, der schon seit über drei Jahren mit seinem Fahrrad in der Welt unterwegs war. Nachdem er Asien beradelt hatte, war er jetzt auf der Route von Alaska nach Feuerland unterwegs. Seine spannenden, witzigen und ausführlichen Reiseberichte waren für uns sehr informativ und sie machten uns Mut. So konnten wir in seinen Texten zum Beispiel lesen, dass er sein Fahrrad „Chocolate“ nannte, in Peru jedoch der Rahmen brach und er deshalb vorerst nicht weiterreisen konnte. In Honduras geriet er während eines Frühstücks zwischen die Fronten einer Bandenschießerei und umschrieb die kurze Begegnung mit dem Land als „Quicky für zwischendurch“. 

Kurzum: Wir mochten diesen Typen namens Martin, der so schöne Texte schrieb und der seit Jahren allein unterwegs war. Dafür hatte er unsere größte Bewunderung.

 

Vor einigen Wochen radelten wir nun also mal wieder stupide unseren Trott durch die windige, karge, öde und heiße Pampa Argentiniens, immer entlang auf der berühmt berüchtigten Ruta 40. Seit Tagen hatten wir keinen Radfahrer mehr getroffen, doch nun erschien am Ende des weiten und einsamen Horizontes, ein ähnlich schwer beladener Reisender auf zwei Rädern. 

Wie üblich freut man sich über solch nette Begegnungen. Man stoppt, hält einen kurzen Smalltalk am Straßenrand und beantwortet dann Fragen wie: 

Wo kommst du her? Wo willst du hin? und gibt hilfreiche Informationen zur Strecke oder zu Zeltplätzen und Unterkünften an den Gleichgesinnten weiter. So auch in diesem Fall... 

Da stehe ich nun also erstmal allein mit dem netten Reiseradler, der mir in der Zwischenzeit erzählt, dass er aus der Schweiz kommt, schon sehr lange unterwegs ist und noch bis runter nach Ushuaia will. 

Als Elli dann bei uns eintrifft, traut sie ihren Augen nicht und fragt den wildfremden Typen, der mit uns mitten in der Ödnis steht, ob er Martin ist.  Und er sagt auch noch: JA!!!

Jetzt fällt auch mir wie Schuppen von den Augen, wer da vor uns steht. 

 

Wir Hühner flippen natürlich gleich mal aus und erzählen „unseren Martin“ erstmal das wir seine größten Fans sind. Wir lachen uns mit ihm zusammen schlapp, denn auch er kann nicht glauben, das er mitten in der Wüste auf zwei Miezen trifft, die soviel über ihn wissen...

Das ist „unser Martin“. (Foto aus seinem Archiv - https://imputationen.ch) Wir begegneten dem Weltenbummler zufällig in Patagionien.

Story Nr. 3:

 

Oliver Tic

 

Und überhaupt treffen wir auf der Straße immer wieder auf sehr witzige, abenteuerlustige und einfallsreiche Menschen. So trafen wir in den USA zum Beispiel auf einen verrückten Typen, der seine Reise durch Amerika, mit einem klassischen Einkaufswagen machte und die Berge auf dem Ding halsbrecherisch hinunterrollte. 

In Chile hörten wir von einem Kerl, der Südamerika mit Inline-Skatern berollte.

Und vor wenigen Wochen trafen wir dann hier auf der Piste in Patagonien, mitten in der Pampa, auf einen sympathischen Typen aus Slovenien, namens Oliver Tic, der die Strecke von Feuerland bis nach Alaska einfach mal zu Fuß geht (30.000 Kilometer) und dabei zum Transport seines Gepäcks, einen Chariot Joggingwagen vor sich herschiebt. 

Als wir ihn auf der einsamen Straße trafen, war der nette, kleine, drahtige Kerl ziemlich redebedürftig. Er erzählte uns innerhalb kürzester Zeit, dass er circa 30 bis 40 Kilometer am Tag läuft, inzwischen schon über 4000 Kilometer unter den Sohlen hat und Alaska in weniger als 3 Jahren erreichen will. Er berichtete auch, dass er in den USA schon einmal von der Ostküste bis zur Westküste gelaufen war.

Respekt Alter...!!! 

 

(PS: Ihr findet den verrückten Oliver Tic auch auf Facebook)

Oliver Tic: Wir trafen ihn in Patagonien auf der Piste.

Geschenke:

Vorne weg ist zu erwähnen, das die US-Amerikaner in Sachen Geschenke und Gastfreundschaft eindeutig Spitzenreiter und absolut einmalig sind.

 

So standen wir dort Beispielsweise einmal an einer Tankstelle und zischten gerade eine kalte Cola, als ein mit Wassermelonen beladener Pick Up direkt vor unserer Nase hielt. Der nette Fahrer drückte uns spontan eine, der mindestens 3 Kilo schweren Bowlingkugeln in die Hand. Na klasse... 

Doch wir wollten dieses liebenswerte und sau leckere Geschenk natürlich nicht ablehnen und so wanderte die Melone erstmal in unsere Radtasche. Wir fuhren die Bowlingkugel noch rund fünfzig Kilometer durch die Gegend, bis wir sie mit Genuss verschmausten. 

 

Wenn wir in den USA, am Ende eines Tages, mit unseren Fahrrädern den Campingplatz erreichten, bekamen wir des Öfteren von irgendjemandem gleich mal ein kühles Blondes zur Erfrischung in die Hand gedrückt. 

Hier und da wurde uns sogar die Platzgebühr erlassen. Die Leute schenkten uns frisch geangelten Lachs, versorgten uns mit Obst, Gemüse und Käse oder überraschten uns zum Frühstück sogar mal mit Bratkartoffeln, Rührei und Speck. Obendrein bekamen wir in Kalifornien auch eine tolle Solar-Zeltlampe geschenkt. Sie ist bei uns noch immer in Gebrauch und funktioniert hervorragend.

Doch absolut unvergesslich bleiben für uns natürlich Linda und Wayne aus Kalifornien, die uns bedenken-und bedingungslos in ihren wundervollen Häusern wohnen ließen.

 

God Bless America...!!! 

 

Aber auch in all den anderen Ländern, die wir auf unserer Reise durchquerten, waren und sind uns die Menschen wohlgesonnen. 

So radelten wir zum Beispiel vor einigen Wochen durch die heiße, trockene Pampa Argentiniens. Die Sonne brannte gnadenlos vom wolkenlosen, blauen Himmel. Da wir zuvor sehr lange in einem feuchten Micro-Klima unterwegs waren, benötigten wir ziemlich lange, um uns wieder an die trockene, staubige Hitze der Ödnis zu gewöhnen. Auf einmal hatten wir wieder viel mehr Durst und uns hatten uns deshalb mit unserem Wasservorrat etwas verkalkuliert. Trotz Durst begannen wir mit dem Wasser Hauszuhalten, denn schließlich musste es noch für den nächsten Tag reichen. Ab und zu fuhren auf der Straße jedoch Autos und Trucks an uns vorbei, deren Insassen wie üblich hupten oder winkten. In der flimmernden Hitze des Nachmittags trauten wir dann unseren Augen nicht, als wir am Straßenrand zwei volle und noch verschlossene 1,5 Liter Wasserflaschen entdeckten. Jemand hatte sie offensichtlich für uns zwischen Steinen deponiert. Wir machten Freudensprünge und konnten unser Glück mal wieder kaum fassen. 

 

Muchas Gracias an den edlen und aufmerksamen Spender...!!!

Geschenke: Zum Abschied bekamen wir von unserem italienischen Freund Fabio, in Alaska eine kleine Espresso-Kanne geschenkt. Die Weintrauben die später zum Desaster führten, bekamen wir von einem Winzer in Patagonien. Den Lachs, das Obst und den Käse bekamen wir in Kanada geschenkt.

Weitere Geschenke auf unserer Reise:

 

Die Region Mendoza in Argentinien ist bekannt für ihre exzellenten Weine. Das Anbaugebiet gehört zu den besten der Welt, denn das sonnig-warme Klima lässt die Rebstöcke optimal wachsen und bringt erstklassige Weine hervor, die Elli natürlich allabendlich hoch und runter testet ... ;)

Selbst bei Mc Donalds gibt es zum Burger-Menü eine kleine Flasche Rotwein aus der Region dazu. Das wäre in Deutschland wohl kaum denkbar ...

Die Jahreszeit in der wir hier unterwegs sind ist optimal, denn die Reben hängen derzeit voll saftig, süßer Trauben. 

 

Als wir eines Morgens, vor den Toren der Stadt San Rafael, für einige Zeit unsere Räder beiseitestellen, um die unzähligen, hübschen Rebstöcke und Trauben zu fotografieren, werden wir von dem netten Großgrundbesitzer des Weinguts beobachtet. Freundlich winkt er uns lächelnd zu und bedeutet uns auf sein Land zu kommen. Mit ihm zusammen, laufen wir daraufhin durch die Weinfelder des Anwesens und bekommen dabei die Rebsorten erklärt. Zum einen gibt die Sorte „Ceresa“. 

„Ceresa“ bedeutet „Kirsche“ und bezieht sich auf die kirschfarbenen Beeren. Diese spät reifende, sehr ertragreiche Rebe, stammt aus Argentinien und erbringt einfache, hellfarbige Roséweine. Zum anderen gibt es hier die Rebsorte „Moscatel“, aus der ein alkoholstarker Wein hergestellt wird.

Während wir nun also mit diesem netten Mann durch die Felder schleichen, pflückt er für uns jede Menge Trauben. Natürlich schlagen wir uns mit diesen zuckersüßen Beeren, gleich mal den Bauch so richtig unvernünftig voll. Die überschüssigen zwei Kilo, die dann doch nicht mehr in unsere Mägen passen, landen in unseren Radtaschen. Doch der Tag mit dem schönen morgendlichen Besuch auf dem Weingut, endet in einem Desaster, denn wir wechseln uns von nun an damit ab, vom Rad zu springen und ein Gebüsch aufzusuchen, um die durch die Trauben ausgelösten braunen Niagarafälle unter Kontrolle zu bringen...

 

Hier eine Auflistung der spektakulärsten Geschenke:

Geschenke: Melone (USA), eingelegter Lachs (Kanada), Obst (Chile)

Schlüsselanhänger, Taschenmesser und Flaschenöffner bekamen wir in Brasilien geschenkt.

Tierische Begegnungen:

Hier eine Auflistung der spektakulärsten tierischen Begegnungen:

 

Guanacos, Gürteltiere, Stinktiere, Kondore, ein Lux, Geier, Falken, Keuzchen, Kolibris, Flamingos, Seerobben, Pinguine, Wale, Delfine, Stachelschweine, Alpakas, Pferde, Papageien, Huemules (Hirsche), Squirrel (Hörnchen), Skorpione, Schlangen, Taranteln, Hirschkäfer, Marder, Murmeltiere, Riesenheuschrecken, Vogelspinnen, Jaguare, Anacondas, Pytons, Kängurus, Sittiche, Kakadus, Delfine, Kamele, Dingos, Wombat, Weakas, Kookaburras und vieles krabbelliges mehr...

Haarige Begegnung in der Pampa... 

Hier mit einer Vogelspinne (Patagonien/Argentinien)