Neuseeland - Südinsel - (18. November 2019)
Christchurch
Tatsächlich holten Jim und Neroli uns vom Flughafen in Christchurch ab.
Wir konnten unser Glück kaum fassen, denn in ihrem wundervollen Haus mit großen Garten, welches in einem Küsten-Vorort namens Sumner, circa zehn Kilometer vor Christchurch, auf einem Hügel mit grandiosen Blick über die Stadt und die Berge gelegen war, bekamen wir ein hübsches und gemütliches Zimmer mit eigenen Bad und wurden von vorne bis hinten verwöhnt.
In den darauffolgenden Tagen führten uns Jim und Neroli durch Christchurch. Wir besuchten mit Ihnen den botanischen Garten, schicke Cafés, die Bibliothek und sämtliche Sehenswürdigkeiten der Stadt. Doch nicht nur das! Noch dazu verwöhnten uns daheim mit ihren Kochkünsten und machten mit uns eine tolle Mountainbike-Tour. Doch dazu später mehr...
Laut Statistik leben in Neuseeland 4,9 Millionen Menschen (2019) und 27,6 Millionen Schafe.
Im Jahre 1982 waren es sogar über 70 Millionen Schafe.
Schafe in Neuseeland: Eine aussterbende Attraktion!
Immer mehr Schaffarmen stellen auf Kühe um. Grund ist die weltweite Nachfrage nach Milchpulver, vor allem aus China.
Jim und Neroli hatten über die Stadt Christchurch viel interessantes jedoch auch trauriges zu berichten. Nach den verheerenden Erdbeben in den Jahren 2010 und 2011, hatte sich das Leben in Christchurch stark verändert. 185 Menschen kamen am 22. Februar 2011 bei dem Beben mit der Stärke von 6,3 zu Tode. Es war das bis dahin stärkste in Neuseeland. Aufgrund des schweren Erdbebens stehen in der Stadt Christchurch heute nur noch wenige alte und historische Gebäude. Noch immer wird an allen Ecken und Enden gebaut und große Gelände wo einst große Häuser standen stehen noch immer leer. Da wir das alte Christchurch jedoch nicht kannten, wirkte die Stadt mit ihrer modernen und sehenswerten Architektur auf uns ausgesprochen lebendig und zum Teil sehr skandinavisch. Wir besichtigten die riesige neue Bibliothek, die hippe neue Markthalle die erst kürzlich eröffnete und ließen uns durch die Straßen in denen hübsche antike Straßenbahnen fuhren treiben.
Jim und Neroli erzählten uns wie Sie und ihre Kinder (Bridget und Warrick) das Erdbeben in Christchurch erlebten und wie das normale Leben in der Stadt innerhalb von Sekunden für lange Zeit und viele Jahre zusammenbrach.
Als das Beben am 22.02.2011, um 12.51 Uhr Ortszeit die Stadt erschütterte, waren sie auf der Arbeit und die Kinder in der Schule. Das Epizentrum lag nur wenige Kilometer vor der Stadt. Niemand wusste nach dem Beben wie es den Familienangehörigen geht und ob das eigene Haus wirklich noch steht. Hier und da konnten Menschen Häuser und Gebäude nicht verlassen, da Treppen plötzlich eingestürzt waren und gänzlich fehlten.
Neroli berichtete weiter, dass sie für die zehn Kilometer zu ihrem Haus in Christchurchs Vorort Sumner rund 6 Stunden benötigte. Kein Stein stand mehr auf dem anderen. Straßen und Brücken waren zerstört. Überall Chaos und Stau. Auch das Haus der Familie war zum Teil zerstört. Ganze Fensterfronten waren zerbrochen und die Bäder und die Wasserversorgung völlig im Eimer. Alles musste erneuert werden. Doch im Gegensatz zu vielen Menschen in der Nachbarschaft hatten sie Glück, denn immerhin war das Haus noch da und der Schaden reparabel.
Wie wir erfuhren, warten auch heute noch viele Betroffene in und um Christchurch, auf das Geld der Versicherungen.
Nach einem gelungenen Abendessen in Jim und Nerolis gemütlichen Haus, zeigten sie uns noch Fotos aus dieser turbulenten und schwierigen Zeit. Wir waren erschüttert als wir sahen, wie schnell sich das Leben innerhalb von Sekunden verändern kann.
Kiwis
Kiwi ist der Spitzname, der international für Leute aus Neuseeland verwendet wird. Die Neuseeländer bezeichnen sich in der Regel selbst als Kiwis, deshalb wird die Verwendung dieser Bezeichnung auch nicht als anstößig eingestuft. Vielmehr ist sie allgemein ein Symbol des Stolzes und der Zuneigung zum eigenen Land. Der Name Kiwi leitet sich von einem einem einheimischen flugunfähigen Vogel ab, der ein nationales Symbol Neuseelands ist. Die Frucht die bei uns unter dem Namen Kiwi bekannt ist, wird von den Neuseeländern jedoch als „Chinese Gooseberry“ (chinesische Stachelbeere) bezeichnet.